Soziale Erziehung
Die katholische Grundschule Atsch ist ein Ort, an dem sich Kinder und Erwachsene sicher und wohl fühlen sollen. Um das zu erreichen, müssen alle aufeinander Rücksicht nehmen, Verantwortung für ihr Handeln und Lernen übernehmen und sich an vereinbarte Regeln halten.
Schulregeln
Die folgenden Schulregeln sind für alle verbindlich:
Wir gehen achtsam mit unseren Mitmenschen um:
Wir gehen sorgfältig mit Sachen um:
So verhalten wir uns im Schulgebäude:
So verhalten wir uns in der Hofpause:
Wenn ich mich nicht an die Regeln halte, hat das unterschiedliche Folgen:
Pädagogische Maßnahmen bei Fehlverhalten – Feuerwehrplan der KGS Atsch
Die Kinder werden durch den Feuerwehrplan dazu angehalten, die Schulregeln einzuhalten. In jeder Klasse hängen die Symbole Sonne, Wolke und Blitz. Die Namen der Kinder stehen auf Wäscheklammern, die jeden Morgen an dem Sonnensymbol heften. Bleibt die Wäscheklammer den ganzen Schulmorgen an der Sonne, erhalten die Kinder am nächsten Morgen einen Stempel. Haben die Kinder die erforderliche Anzahl an Stempeln gesammelt, erhalten sie einen Hausaufgabenfrei-Gutschein oder eine kleine Belohnung aus der klasseneigenen „Schatzkiste“.
Halten die Kinder sich trotz Ermahnung nicht an die Regeln, wird die Klammer an das Wolkensymbol gesteckt und die Kinder erhalten für diesen Tag keinen Stempel.
Bei wiederholtem oder massivem Fehlverhalten wird die Klammer auf den Blitz gesetzt. In diesem Fall werden die Eltern über das Fehlverhalten ihres Kindes informiert oder das Kind muss seine Eltern anrufen und über den Vorfall berichten. Dem Kind werden zehn Stempel auf seiner Stempelkarte gestrichen.
Wenn sich das Kind weiterhin nicht an die Regeln hält, muss es in einem anderen Klassenraum weiterlernen.
Hält es sich auch dort nicht an die Regeln, muss es von seinen Eltern abgeholt werden. Es folgt ein Gespräch mit den Eltern.
Bei Selbstgefährdung und Fremdgefährdung muss das Kind von den Eltern abgeholt werden. Wiederholen sich derartige Vorfälle, erfolgen weitere Ordnungsmaßnahme nach §53 Schg.
Streitschlichtung
Streitigkeiten und Konflikte gehören zum Schulalltag und sind unvermeidbar, sowohl innerhalb als auch außerhalb der Klassen. Entscheidend ist jedoch, wie damit umgegangen wird. Die KGS Atsch hat seit dem Schuljahr 2002/2003 das „Schüler-Streitschlichter-Modell“ als Weg zur konstruktiven, gewaltfreien Konfliktlösung eingeführt. Dabei werden die Möglichkeiten der Peergroup (Gruppe der Gleichaltrigen) positiv genutzt.
In der „Streitschlichter-AG“ werden die Kinder dazu ausgebildet, Mitschülerinnen und Mitschüler beim Finden von Lösungen in Konfliktsituationen zu unterstützen. Ziel der Streitschlichtung ist es, eine für beide Konfliktparteien befriedigende Lösung („win-win-Methode“) zu erreichen. Der Mediationsablauf erfolgt mit Hilfe der so genannten „Streitbrücke“. Die Streitschlichter übernehmen eine neutrale Rolle und ermöglichen den Streitenden, unter Einhaltung festgelegter Regeln und eines festgelegten Ablaufs miteinander in einen Dialog einzutreten, den Streit aus ihrer Sicht darzustellen, Erlebtes aus verschiedenen Perspektiven wahrzunehmen, Verantwortung zu übernehmen, Wünsche zu äußern und nach eigenen Lösungsmöglichkeiten zu suchen. Dabei ist oberstes Prinzip, dass die Kinder ihre Konflikte selbstbestimmt lösen und verpflichtende Vereinbarungen treffen.
Da die Streitschlichtung ein hohes Maß an sozialen Kompetenzen erfordert, müssen die Teilnehmer systematisch geschult werden. Zehn ausgewählte Schülerinnen und Schüler der 3. Jahrgangsstufe nehmen in jedem Jahr während des gesamten Schuljahres an einer wöchentlichen einstündigen Ausbildung teil. Mit Beginn des 4. Schuljahres übernehmen diese Kinder schließlich ihre Funktion als Streitschlichter. Für die Streitschlichtung steht täglich während der ersten großen Pause ein „Streitschlichter-Raum“ zur Verfügung. Darüber hinaus sind weitere Streitschlichter als „Konflikt-Lotsen“ auf dem Pausenhof aktiv.
Gewaltfrei Lernen
„Gewaltfrei Lernen ist ein pädagogisches Konzept zur Förderung der sozialen Kompetenzen von Kindern zur Prävention von Gewalt, Mobbing und Rassismus und zum Aufbau eines sinnvollen Interventionskonzeptes“ (Sibylle Wanders).
Die Konfliktschulung „Gewaltfrei Lernen“ fördert in unserer Grundschule alle Kinder in ihrer Teamfähigkeit und in ihrer Selbstbehauptung. Das bewegte Lernen ist die erlebnispädagogische Methode, auf dem dieses Konzept basiert. Das Projekt bestärkt die Kinder in prosozialem Verhalten, in Teamwork und in sinnvollem Konfliktverhalten. Mutige, sinnvolle Körperreaktionen bei Belästigung, Schubsen, Festhalten oder Beleidigen rüsten sie für den Spielplatz, den Schulhof und den Schulweg. Wir wollen Schikanen und Ausgrenzungen vorbeugen und die Kinder für den Umgang mit Konflikten - als Beteiligte oder als Helfer - handlungsfähig machen.
Die KGS Atsch nimmt seit 2018 an diesem Projekt teil. Jede Klasse wurde von externen Trainern geschult, die neuen Erstklässler erhalten zu Beginn des Schuljahres ein Training durch unsere sozialpädagogische Fachkraft. Die erarbeiteten Bausteine werden im Unterricht regelmäßig aufgegriffen und sollen die Kinder langfristig zu einem friedvollen und sozialen Miteinander führen.
Knigge-AG
Seit dem Schuljahr 2019/2020 führen wir in jeder Woche eine Knigge AG-Stunde klassenintern durch. In dieser Stunde werden die Bausteine des Projektes „Gewaltfrei Lernen“ aufgegriffen und in vielfältiger Weise regelmäßig geübt. Darüber hinaus werden weitere Themen angesprochen, die das soziale Miteinander stärken. Um gutes Verhalten zu fördern, wurde ein Belohnungssystem eingeführt. Jede Klasse wählt zwei Verhaltensweisen aus einer Liste aus, auf die an diesem Tag besonders geachtet werden sollen. Gelingt den Kindern gutes Verhalten dahingehend einzuhalten, erhält die Klasse dafür jeweils einen Tischtennisball. Nach zwei Wochen wird die Anzahl der Tischtennisbälle unter den Klassen verglichen und die Klasse mit dem besten Verhalten wird prämiert und erhält eine zuvor von der Klasse festgelegte Belohnung.
Gute
Verhaltensweisen
Mögliche Belohnungen
Kindersprechstunde
Unsere sozialpädagogische Fachkraft lädt alle Kinder einmal wöchentlich zu einer Kindersprechstunde ein. Bei Bedarf können die Kinder ihre Sorgen, Ängste und Probleme mitteilen und Hilfe erhalten. Diese Gespräche unterliegen der Schweigepflicht.
Kooperation mit dem Jugendamt
Die KGS Atsch arbeitet eng mit dem Jugendamt der Stadt Stolberg zusammen. Einmal in der Woche unterstützt eine Fachkraft der Kinder- und Jugendperspektive Stolberg die Schule. Sie führt bei Bedarf Einzelgespräche mit Kindern, bietet eine Sprechstunde für Eltern an und steht bei Erziehungsfragen den Eltern beratend zur Seite. Außerdem erhalten Eltern Unterstützung beim Ausfüllen von Formularen und BuT-Anträgen.